Die Sache mit Bewegungsreizen und dem Jagdverhalten
Und zu guter Letzt noch ein letzter Gedankengang zu einem typischen Verhalten unserer Haushunde, welches leider nur allzu oft von vielen Menschen als Angriff, motiviert aus gesteigertem individuellem Aggressionspotential, fehlinterpretiert wird - die Reaktion eines Hundes auf Bewegungsreize in Verbindung mit seinem natürlichen Jagdtrieb. Allerdings muss ich an dieser Stelle unbedingt darauf hinweisen, dass ich in den folgenden Fällen keinesfalls die von Aggression geleitete Reaktion eines Hundes auf interpretierte Bedrohungssituationen meine, wie sie beispielsweise durch einen Radfahrer, welcher ohne jegliche Kommunikation (Körpersignale, Kommentsignale) frontal auf einen Hund zurast, verursacht werden können. Ich meine unbedingt ein Szenario, welches wohl jedem Hundeführer bekannt sein dürfte - ein artspezifisch natürliches Verhalten des Haushundes,
die Hatz.
Als Nachfahre des Wolfes hat der Hund den Trieb zu jagen, bzw. seine Beute (Nahrung) zu hetzen, bereits in den Genen. Allerdings ist ist dieser Trieb rassespezifisch und individuell mehr oder weniger ausgebildet, also von Wesen und Charakter des Individuums Hund abhängig.
Frage: Welchem Hundeführer ist sein Hund, trotz gutem oder gar vorzüglichem Grundgehorsam noch nie ”ausgebüchst”, um etwa einen Radfahrer oder Jogger zu ”motivieren”?
Antwort: Tja, wohl fast jedem, ist es nicht so?
Ach ja, und auch ich weiß hier von so mancher
Gegebenheit zu berichten
Dieser natürliche Trieb wird von anderen Hirnarealen gesteuert, als es beim natürlichen aggressivem Verhalten bei Bedrohung der Fall ist. Der Knackpunkt am Hatzverhalten ist der Umstand, dass es sich hierbei um einen angeborenen natürlichen Trieb handelt. Einen solchen Trieb kann man keinesfalls zu 100% wegtrainieren (Auch wenn manche Trainer und Buchautoren es in manchen Fällen so aussehen lassen). Allerdings kann man durch gezieltes Training einen solchen Trieb mindern bzw. diesen Trieb in gewissen Grenzen kontrollieren. Und die besten Beispiele sind wieder einmal jene vom eigenen Hund
”Essen auf Rädern” (Stand 2006)
Der Jagdzug neigt sich seinem Ende zu. Ausgelassen toben wir mit Harrybo über die Wiese. Gerade wurde das Beutebällchen, welches zuvor vom Hund folgsam an den ”Alten” gegen Belohnung brav übergeben worden war, erneut, nach erfolgtem Spannungsaufbau (angedeutete Täuschung), im hohen Bogen in die Luft geschleudert. Und schon jagen motivierte 36Kg Hauswolf über die Wiese, stellen das Bällchen, und nehmen genau in diesem Augenblick den Radfahrer auf dem oberen Feldweg wahr. Ein kurzer Blick zum Beutebällchen, danach wird der Fahrradfahrer fixiert. Gut wenn man einen Ball weit schleudern kann, jedoch schlecht, wenn der Hund in großer Entfernung zum Rudel eine neue Motivation (intensiver als das bereits gestellte Bällchen) entdeckt, und allen Anweisungen zum Trotz (die er übrigens ausgezeichnet beherrscht) plötzlich bellend losstürmt. Der Radfahrer fährt unbeeindruckt weiter, und ein bellender Hund jagt eine Weile neben dem Rad her. Und eben die Art und Weise dieser Verfolgung zeigt uns einerseits das völlig artgerechte und natürliche Verhalten unseres Hauswolfs, zum anderen aber auch gleichzeitig sein ureigenes Wesen. In Harrybos Fall folgt er unbestritten seinem Urtrieb der Hatz. Aber obwohl er spielerisch den Fahrradfahrer einholt, bzw. jederzeit überholen könnte, erfolgt zu keinem Zeitpunkt, auch nicht ansatzweise, ein ”Zugriff” (Beißen flüchtender Beute während der Hatz). Genauer ausgedrückt, sind während der gesamten Verfolgung tatsächlich keinerlei aggressive Verhaltensmuster als solche erkennbar!
Das bedarf noch einer späteren Erläuterung!
Tatsächlich wird der ”fliehende” Fahrradfahrer beinahe im synchronen ”Galopp” verfolgt. Eventuelle Schlenker werden in sehr naher Distanz
synchron mitgelaufen. Und sollte unser Hauswolf mal zu schnell für den Fahrradfahrer sein, lässt er sich umgehend wieder auf Radlerhöhe
zurückfallen. Ist sein Trieb befriedigt, kehrt er freudig zurück - der ach so erfahrene Rudelführer steht ”bedeppert” da, und der Hund hatte sein
Erfolgserlebnis. Und mir als Rudelführer, der nun wieder in die Augen eines folgsam abgesetzten Hundes blickt, den ”Na hab ich das nicht gut
gemacht?”-Blick liest, wird wieder einmal klar -
Hier habe einzig und alleine ich selbst aber so richtig ordentlich geschlafen !
Und auch den anderen Fall, dass ein erschrockener bzw. überraschter (durchaus zu Recht) Fahrradfahrer angesichts des bellenden Hundes lieber stehen geblieben ist, hatte ich übrigens auch schon erleben dürfen. In diesem Fall wurde das Vorderrad des stehenden Fahrrades kurzzeitig recht vehement verbellt, danach ging Harrybo freudig (Körpersignale) zum verblüfften Radfahrer hin, und hat sich von diesem völlig fremden Menschen hingebungsvoll kraulen und morgeln lassen (Welcher, nebenbei bemerkt, anschließend von diesem friedfertigen und freundlichen ”Wegelagerer” recht angetan gewesen war).
Bardino-Husky's Joggen
Schnell noch eine kurze Erläuterung zum eben geschilderten Verhalten. Der Umweltreiz radelnder Radfahrer hat den Hund aufmerksam werden lassen.
Bewegungsmuster u. -Richtung (in etwa Schema fliehende Beute) haben den Jagdtrieb des Hundes ”angetriggert”, und dementsprechend hochgradig motiviert. Die
Verfolgung wurde artgerecht aufgenommen. Ist die Beute nun in Reichweite zum Zugriff, legt unser Hauswolf statt dem zu erwartenden aggressiven
Verhalten (Anspringen, Beißen zur Fluchtverhinderung) nun eine eindeutiges Verhalten aus Richtung Jagdspiel und Imponierverhalten an den Tag. Harrybo demonstriert schlichtweg seinem,
nennen wir ihn mal ”nicht ganz freiwilligen Spielpartner”, dass er ihn jederzeit einholen kann, es aber gar nicht will (Imponierverhalten).
Die Krux an diesem Verhalten liegt schlichtweg darin, dass unser Haus Wolf zwar den natürlichen Urtrieb zur Jagd besitzt, sein Jagdverhalten jedoch
von seinem Wesen, in Verbindung mit seinen positiven Lebensumständen (Rudelbindung, Ansprache, Befriedigung der artspezifischen Bedürfnisse)
bestimmt wird. Somit gibt es für ihn keinerlei Motivation zu selbstinitiierter aggressiver Jagd (Beuteschlag).
Doch zurück zum Thema. Dröseln wir diese Situation auf und ich zeige Euch auch den ”Normalfall” (unsere Kontrolle des Hetztriebes gegenüber passierenden Fahrradfahrern).
Rückblick ins Jahr 2007
Im Laufe der letzten anderthalb Jahre ist es uns gelungen, mittels einem artgerechten und höflichen Umgang, kombiniert mit sanften Erziehungsmethoden Harrybos Wesen sowohl physisch als auch physisch vollkommen ”umzukrempeln”, oder besser gesagt aufzubauen. Dieses zeigt sich in einer etablierten Selbstsicherheit, geballter Lebensfreude und einer beiderseits tiefen und innigen Bindung zwischen ihm und seiner Familie. Außer Haus legt er ein arttypisch natürliches Verhalten an den Tag, wobei allerdings stete Kontrolle unsererseits stattfindet (in der Regel). Hier darf man Kontrolle nicht unter menschlichen Gesichtspunkten interpretieren, sondern man muss diese Interpretation aus der Sicht eines, auf hierarchische Strukturen geprägten, Hundes durchführen. Aus seinen Verhaltensmustern wird offensichtlich, dass er Ansprache braucht. Mit Begeisterung und Motivation befolgt er Anweisungen (deren Befolgung sich ja stets für ihn lohnen), und greift sogar bekannten situationsabhängigen Verhaltenmustern selbstständig voraus. Kommen wir so z.B. an eine befahrene Straße, und er erkennt bereits im Vorfeld eine anstehende Passage, so setzt er sich selbstständig am Straßenrand hin, und wartet auf die Anweisung zur Überquerung. Was in unseren Augen wie unbedingte Kontrolle aussieht, gibt dem Hund Sicherheit und Selbstvertrauen. Letztendlich muss seine finale Aufmerksamkeit stets dem eigenen Rudel dienen.
Ob man mit Harrybo an stark befahrenen Straßen läuft, mit ihm in der Stadt einkaufen geht, oder auch ein Restaurant betritt - in der Regel präsentiert er sich als unauffälliger und wohl erzogener Begleiter.
Doch all diese souveräne Ausgeglichenheit und Ruhe wird Makulatur, sobald ein Fahrradfahrer auftaucht. Roller und Motorräder werden neutral betrachtet, aber Wehe ein Radler kommt des Weges. Dann erwacht der Trieb zur Hatz, wobei hier nicht der Mensch das Ziel ist, sondern ausschließlich das Vorderrad (s. o.). Bis dato konnte uns kein Trainer dieses Verhalten plausibel erklären, zumal der verdutzte Fahrer selbst ausnahmslos freudig und fröhlich begrüßt wird.
Also haben wir Fahrradtraining angesetzt. Und so sah das Ergebnis zur damaligen Zeit aus:
- Harrybo läuft problemlos neben dem eigenen Fahrrad her;
- Abgestellte Fahrräder sind völlig uninteressant;
- Halten wir direkt mit hoher Geschwindigkeit auf ihn frontal zu, interessiert ihn das nicht im Geringsten;
- Das Gleiche gilt auch dann, wenn Freunde oder Bekannte auf den Rädern sitzen;
- Und kommt nun ein fremdes Rad des Weges entlang geradelt, so erwacht schlagartig der Jäger.
Ein sich bewegendes Fahrrad aktiviert den Urinstinkt zur Jagd. Hierbei ist unser Hund durchaus in der Lage, fremde Fahrradfahrer von bekannten Radlern zu unterscheiden. Vertraute Personen werden dem äußeren Kreis des Rudels zugeordnet, unbekannte Radler triggern den Jagdtrieb an (ohne Zugriff da Radfahrer ja auf die inszenierte Hatz mit Flucht reagiert - genau im Sinne des Jägers). Und genau hier beginnt ein kleines Dilemma:
Der Bewegungsreiz, ausgelöst durch einen fremden Fahrradfahrer, lenkt den Hund von seiner aktuellen Tätigkeit ab. Augenblicklich ordnet er seine Prioritäten neu. Ist seine Bezugsrudel zu weit entfernt, kommt er in die Entscheidungslage. Und er wird eine Entscheidung treffen, die er in dieser augenblicklichen Situation aufgrund seiner bevorzugten Aufmerksamkeit, also dem Trieb folgend, oder den Anweisungen des entfernten Rudels zu gehorchen, treffen wird. Und es ist hinsichtlich seines Gehorsams nur ein bedingtes Erfolgserlebnis, wenn er in Richtung Fahrradfahrer losstürmt und dann doch abbricht und verzögert den Anweisungen des Rudelchefs folgt. In dieser Situation würden wir seinen Gehorsam, auch wenn er etwas verzögert kam, belohnen. Und wie könnte die Interpretation der Situation aus der Sicht des Hundes aussehen - Prima ich habe ihn verjagt, indem ich alle Anweisungen zu diesem Zeitpunkt ignoriert habe, und einfach losgestürmt bin. Ich habe richtig gehandelt, da ich belohnt werde
König Harrybo - gerichtet auf den Sprung, das Wild ist auf...
Hier hatte der Hund ein Erfolgserlebnis, sein Trieb wurde bestätigt und verstärkt. In Verbindung mit seiner diesbezüglich interpretierten Entscheidungsfreiheit, wäre es interessant zu sehen, wie die nächste Begegnung mit einem fremden Radfahrer verlaufen würde.
Zieht er die Hatz bis zur Vertreibung, bzw. dem Stellen des Vorderrades durch, hat er ebenso ein Erfolgserlebnis, welches seinen Trieb verstärken wird. Er hat selbstständig seine Prioritäten gesetzt, und war, seinen natürlichen Instinkten folgend, aus seiner Sicht erfolgreich. Das er in diesem Fall keine Belohnung von uns erhält, ist für ihn lediglich von sekundärer Bedeutung,
Aber ich glaube, Ihr erkennt das Dilemma, oder?
Und man kennt durchaus Hundehalter, welche ein solches Verhalten mit der Argumentation ”da kann man eh nix machen, das ist halt seine Natur” schlichtweg akzeptieren. Mit der Natur haben diese Halter recht, allerdings mit der Akzeptanz des ausgelebten Triebes kann ich keinesfalls d’accord gehen.
Zudem gebe ich unumwunden zu, dass mir die ”Predigt” eines, mit recht verärgerten Radfahrers, dessen Vorderrad gerade von Uns Harrybo gestellt wurde, Stiche ins Hundehalterherz treibt. Auch habe ich mir abgewöhnt, zu erwähnen dass Harrybo niemals bösartig reagieren würde, oder ansonsten absolut folgsam ist - die aktuelle Situation gibt meinem Gegenüber voll und ganz recht. Bestärkt wird mein Gegenüber noch dadurch, dass der Hund natürlich seine Aggression spürt, und sich, entsprechend seiner Art, zunehmend an der ”Debatte” beteiligen wird. Denn eines ist mir in einer solchen Situation stets bewusst -
Harrybo ist lediglich einem natürlichen Trieb gefolgt.Es wäre gerade eben alleine meine Pflicht gewesen, rechtzeitig seine Aufmerksamkeit an mich zu binden!
Da wir diesen natürlichen Trieb niemals ganz ”beseitigen” können, müssen wir ihn kontrollieren. Hierbei machen wir uns den guten Grundgehorsam und seine Bindung an uns zu Nutzen.
Regel Nr.1: |
Fahrradfahrer, insbesondere Vertreter der Spezies Mountainbikemensch (Homo mountainbikensis) begegnen Euch heutzutage selbst auf dem entlegensten Waldpfad. Mit einem Hund auf Streifzug zu sein, bedeutet für den Hundeführer, hellwach durch die Gegend zu ziehen. Wir müssen den Auslöser des Triebes unbedingt vor unserem Hund entdecken. Denn nur dann kann man die
Regel Nr.2: |
Die Anweisung (Kommando) zu dem gewünschten Verhalten des Hundes muss unbedingt zu einem Zeitpunkt erfolgen, bevor der Hund der Hund aufgrund der Auslösung des Triebes (Wahrnehmung des Fahrradfahrers) in eine Entscheidungssituation seinerseits kommt.
Haben wir den Fahrradfahrer vor unserem Harrybo entdeckt, holen wir ihn augenblicklich an uns heran (Hör- u. Sichtzeichen), und lassen ihn an einer geeigneten Stelle absitzen (z.B. Wegesrand). Auf alle Fälle postieren wir uns als Hundeführer zwischen passierenden Radfahrer und Harrybo. Da er den Radfahrer ruhig sehen darf (bedingte Kontrolle der Situation), binden wir seine Aufmerksamkeit während der Passage über Kommandos wie z.B. dem ”Sitz” sobald er Anstalten macht, selbstständig (dem Trieb folgend) das momentane ”Sitz” aufzulösen, oder auch dem ”Na Na !” (Hierdurch wird er veranlasst, einem direkt ins Gesicht zu schauen - hat sich zufällig aus der folgenden Situation ergeben: Harrybo liebt es, in der Küche den Mülleimer zu ”inspizieren”. Entdecken wir ihn beim ”Deckel auflupfen”, gibt’s unsererseits den Wortlaut ”Na Na!”, worauf er umgehend auf einen zugelaufen kommt (mit i.d.R. schräg gehaltenem Kopf), einem direkt in die Augen blickt, und mit spielerischen Brummlauten ”diskutiert”).
Da ein Hund ein lebendes Wesen und kein Roboter ist, muss das Absitzen während der Passage, je nach Tagesform auch mal mit Lekkerli unterstützt werden (Belohnung für braves absitzen). Durch beharrliches Üben dieser Situationen, ist nach gewisser Zeit mit ausnahmslos erfolgreichen Passagen (Harrybo blieb kontrolliert ruhig), ein deutliches Hochsetzen der Auslöseschwelle des Hetztriebes erkennbar. Unser diesbezügliches ”Meisterstück” haben wir am 1. Mai dieses Jahres (also 2007) absolviert. Hierbei haben wir während einer Wanderung unzählige ”Radfahrerhorden” passiert, manchmal sogar bei leinengeführtem Gang statt dem üblichen Absitzen, ohne dass es auch nur einen einzigen ”Beller” gab
Allerdings werden wir weiterhin intensiv üben, denn in der Folgezeit hatte unser ”Wegelagerer” aufgrund Nachlässigkeiten unsererseits (Tagesform, einschleichende Routine), wieder das Ein u. Andere ”Jagd- bzw. Hetzglück”.
Aber auf alle Fälle haben wir in der Bindung seiner Aufmerksamkeit ein probates Mittel gefunden, mit dem Trieb zur Hatz durch den Auslöser fremder Fahrradfahrer, recht effektiv umzugehen.
Im Hier und Jetzt (2012)
"Fahrradfahrer - was zum großen vollen Napf sind Fahrradfahrer?" In der Tat sind Fahrradfahrer heutzutage kein Thema mehr
Es kommt heute nur noch äußerst selten vor, dass wir bei räumlich engen Passagen von Fahrradfahrern (vorwiegend bei Dunkelheit) die Kontrolle übernehmen müssen. Doch gerade hinsichtlich der Kontrolle des Jagdtriebes kann Harrybo inzwischen mit noch ganz anderen Leistungen glänzen. So lässt er sich beispielsweise zuverlässig über Kommando von der Hatz auf Rotwild abrufen, selbst für den Fall, dass er bereits "Fahrt aufgenommen" hat. Und dass sein diesbezüglicher natürlicher Trigger auch heute noch, selbst in Anbetracht seiner 13,5 Lenzen, völlig intakt ist, dass bestätigt sich zwangsläufig, wenn man direkt am Waldrand wohnt
Die flinken Eichhörnchen lässt er inzwischen von sich aus in Ruhe. Aber selbst hier hat er sich zuvor ebenfalls zuverlässig abrufen lassen. Ich führe diese beiden Beispiele auf, weil bei Harry zu Beginn unseres Miteinanders in der Tat ein recht ”gesunder” Jagdtrieb festzustellen war.
In den vergangenen sechseinhalb Jahren haben sich Hund und Mensch weiterentwickelt, und sind durch ein intensives Miteinander zu einem Team geworden. Ich möchte dieses Kapitel über die natürliche Aggression des Hundes und seinem Jagdtrieb mit dem Folgenden abschließen - die Tatsache, dass uns Harrybo heutzutage mit Hingabe und Begeisterung leinefrei auf unseren ”Reviergängen” und Wanderungen durch Feld-, Wald und Flur begleitet, dabei die dort ”ansässigen felligen Bewohner” völlig in Ruhe lässt, aber auch Wanderer, Passanten und Artgenossen einerseits links liegen lässt, andererseits auf Aufforderung interessiert und freundlich begrüßt, führt all die zahlreichen negativen Prognosen und Warnungen aus seinen ersten Badischen Tagen seitens zahlreicher ”Experten und Könner” stets aufs Neue ad absurdum