TomTom - ein Hund kommt zur Ruhe
Die Welt zu erschnuffeln ist ganz schön anstrengend
”Tom ... komm !!”
Klingt doch irgendwie doof, dachten wir - ganz zu schweigen davon, wie es klingen würde, wenn man etwas energischer insistieren muss: ”To-hooom ... ko-hoom !!!” - und haben kurzerhand dem
einsilbigen ”Tom” einfach das gleiche nochmal drangehängt: voilá, nun isser der ”TomTom” (oder auch das ”Tömchen” oder der ”Tommy” oder der ”TeddyMax”
oder ...) !
Und dafür, dass wir als unser neues Familienmitglied eigentlich
- eine Hündin,
- ein kurzes Fell und
- ruhig auch noch ´ne Nummer größer haben wollten,
sind wir sozusagen schicksalsbedingt ”auf den Hund gekommen”!
Hä?
Also von vorne, ja ?
Nachdem wir über den vergangenen Winter 6 Monate lang einem entzückenden ”Doberfräulein”, deren Herrchen berufsbedingt einen
Auslandsaufenthalt genutzt haben, liebevolle Pension geboten haben, stand für uns fest: wir möchten nicht mehr ohne Hund leben! (frei nach Heinz Rühmann):
”Man KANN ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht!”
Nach Auszug der Pensionshündin haben wir die Trauerflagge gehisst und es herrschte waschechte Trauerstimmung im Hause!
Tja, der Labrador in mir
Eine Welpe sollte es nicht sein - lieber ein gebrauchter Hund. Also haben wir angefangen uns umzuhören und auch viel im Netz zu recherchieren. 2 konkrete Anläufe sind nicht durch den Familienrat gegangen und so haben wir eines Abends die konkrete Suche eingestellt: entweder schickt uns das Schicksal einen Hund zu oder wir suchen nach den Osterferien noch einmal neu los. Das war ein Dienstag Abend. Mittwochs mittags klingelt es an unserer Haustür: eine ”Hunde-Bekannte” fragt, ob wir noch auf Hundesuche seien? Sie hätte im Freundeskreis einen Notfall, ob wir Interesse hätten ?
Und so haben wir Tom kennen gelernt!
Sein liebes Wesen hat uns alle gleich beim ersten Treffen voll überzeugt - einzig sein starkes Übergewicht hat uns etwas abgeschreckt. Aber nach einem informativen Telefonat mit seiner Tierärztin war schnell klar: die
Figur kriegen wir wieder hin - den nehmen wir gerne, der soll es sein - das ist Schicksal!
TomTom ist ein schwarzer Labrador-Münsterländer-Mix, hat vorne 2 ”weiße Söckchen”, eine weiße Blesse auf der Brust und wird im Juni 6 Jahre alt.
Unser TomTom - Knuffig, Knuffig, Knuffig
Seine Lebensgeschichte beginnt mit einer ca. 4,5 jährigen, fast ausschließlichen Zwingerhaltung auf einem Hof (immerhin mit 2 weiteren Hunden gemeinsam). Von dort ist TomTom vor einem
guten Jahr von unserer Vorbesitzerin erstmals in ein menschliches Rudel geholt worden und hat dann von ihr eine ganz passable Grunderziehung bekommen.
Was er im Zwinger erlebt hat und wie die Haltung dort war, wissen wir nicht - es ist lediglich bekannt, dass TomTom so gut wie nie aus dem Zwinger heraus kam. Das macht sich heute
einerseits an seinem beinahe unstillbaren Bedürfnis, die Gegend zu erschnüffeln, bemerkbar - Ablenkung durch Bällchen oder Stöckchen werfen nutzt er überhaupt nicht, einzig die
”Tageszeitung am Wegesrand” ist wichtig! Andererseits leidet er unter sehr starken Verlassensängsten, die ihn so panisch machen, dass er die Bude renovierungsbedürftig auf
den Kopf stellt. (Näheres dazu am Ende unseres Berichts...)
”Tömchen”, ”Tommy”, ”TeddyMax”, ...
Leider hatte sich seine gerade neu gewonnene Freude und Freiheit im menschlichen Rudel kurz nach seiner Eingewöhnung durch die Geburt des Babys unserer Vorbesitzerin radikal geändert: nach einem halben Jahr sehr starker Unruhe stellte sich nämlich kürzlich heraus, dass das Baby allergisch auf den Hund reagiert - welch´ Schrecken für die junge Familie! Zumal man wirklich an dem Hund hing! Aber in einer solchen Notlage hilft das alles nichts: der Hund musste abgegeben werden und man war verzweifelt auf der Suche nach liebevollen Händen, in denen der Hundendgültig würde bleiben können und somit alle Beteiligten wieder zur Ruhe kommen könnten (denn das halbe Jahr mit dem unruhigen Baby war weder für Mensch noch Tier ein Zuckerschlecken!). Leider hat diese Phase eine für TomTom erhebliche Unruhe bedeutet, er war mehrfach zur Probe untergebracht, hat notfallmäßig gar eine Nacht im Tierheim verbringen müssen, insgesamt zu wenig Bewegung und zu viel Babybrei-Reste bekommen.
Tja, und nun ist TomTom also bei uns gelandet und wir sind sehr glücklich mit ihm! Er hat sich in unsere Familie prima eingefunden, ist anhänglich, bewegungsfreudig, recht gut gehorsam und generell mit unserem Alltagsrhythmus sehr kompatibel. Zur Zeit haben wir ihn noch in vielen Lebenslagen im Schlepptau, aber immerhin kann er im Auto problemlos (und gerne!) alleine bleiben und wenn er weiß, dass jemand im Hause ist, schafft er das nach einem guten Spaziergang, bei dem er sich lecker eingesaut hat, auch in der Waschküche oder bei gutem Wetter an der langen Leine draußen unter dem Carport. Das mit dem ”Alleine-bleiben-können” werden wir nach einer weiteren gebührenden Konsolidierungsphase extra in Angriff nehmen und ein entsprechendes Trainingslager einrichten
Und nun zum Abschluss unsere ”Leid(t)-Geschichte” - weshalb wir überhaupt auf dieser Website gelandet sind, denn Arne hat uns so nett und ausführlich seelischen Beistand per Email geleistet!
Vielen Dank noch einmal dafür, Arne!
Als TomTom eine Woche bei uns war und wir einen wirklich guten ersten Eindruck von ihm hatten, haben wir die Info unserer Vorbesitzerin in die Tat umgesetzt: der Hund kann bis zu 1,5 Stunden alleine bleiben, hieß es und es war Ostersonntag und wir wollten zum Osterfeuer, was ja bekanntlich nicht unbedingt ein adäquates Hundeereignis ist. So haben wir einen etwas verzweifelt dreinschauenden TomTom im Haus zurück gelassen und sind losgeradelt.
Unsere Heimkehr wurde dann nach einem wirklich netten Osterfeuer zu einem kleinen Alptraum - dazu ist die Info hilfreich, dass wir in einem Holzhaus leben :
ein panisch-verzweifelter Hund hatte unser gesamtes
Erdgeschoss in einen kinoreifen Trümmerhaufen verwandelt!
Der sorgsam gehegte Holzfußboden (leider Fichtendielen - viel zu weiches Holz...) war an einer Türschwelle komplett blankgefetzt; Fenster- und Türrahmen zerkratzt und verbissen; ein großes Holztablett und ein darunter gelagerter Korb angefressen; in der offenen Küche die gesamte Theke leergefegt; Kissen, Böden, Sofas mit ”Panik-Schlabber” beschmiert; Zeitungen über den Boden verteilt und und und...
KREISCH !!!!
Was wir nicht mehr bedacht hatten: auf der unserem Wohnzimmer gegenüber liegenden Wiese macht ein Nachbar immer ein privates Osterfeuerchen. Und es blies ein heiterer Westwind - natürlich genau auf unsere bodentiefen
Panoramafensterscheiben!
Fazit: der arme Hund muss vor lauter Rauchgeruch, ”Feuer-sehen” und ”Alleine-sein-müssen” so dermaßen panisch gewesen sein, dass er nur noch irgendwie aus der vermeintlichen Hölle entfliehen wollte... der ARME
KERL !!! Und ”wir-auch-armen-Kerle” !! Uns stand das blanke Entsetzen im Gesicht - was sollten wirnur mit einem Hund machen, der uns die Bude verwüstet????
Aber: gleich wieder zurückgeben kam nach der ersten Schockberuhigung überhaupt nicht in Frage - wir haben erstmal aufgeräumt, tief durchgeatmet, und uns per Mail von Arne beruhigen lassen - und dann
festgestellt, dass wir wohl selber Schuld waren und den Hund niemals nach so kurzer Zeit an einem solchen Tag hätten alleine lassen dürfen!! SO ist das nämlich -
da muss man sich erstmal an die eigene Nase fassen,
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Und nun leben wir also glücklich und zufrieden mit einem mittlerweile prima ausgeglichenen Hund, der das ”Alleine-bleiben” schon noch lernen wird
Kein Problem - Aber zuerst mal etwas ”Augenpflege”
Falls Ihr Euch mit uns in Verbindung setzen wollt, erreicht Ihr uns unter dem Link Mail an TomTom und seine Leute.
Und allen Leser- u. Leserinnen, welche musikbegeistert sind und speziell Akustik-Gitarren-Musik mögen, sei zum endgültigen Abschluss noch unsere Website empfohlen: